24h MTB ballern im Landschaftspark
Am ersten Augustwochenende standen die Stollenreifen zu keiner Zeit still, auch nicht die des 4er RSG Gelderland Teams. Bei dem 24 Stunden Mountainbike Rennen durch den Landschaftspark Duisburg-Nord – einem der größten NON-STOP MTB-Rennen Europas startet das 4er Team der RSG Gelderland mit Norbert Noelker, Roland Clemens, Micha Otschik und Toni Romero. Neben vielen anderen Einer-, Zweier-, Vierer- und Achter-Teams war auch das 4er Team der RSG Gelderland 24 Stunden lang auf dem anspruchsvollen 7,8 Kilometer langen Rundkurs unterwegs, mit dem Ziel die meisten Runden bzw. Kilometer zu fahren. Renntaktik, Ausdauer, Erfahrung und Teamgeist des RSG Gelderland Teams wurden mit einem grandiosen 5. Platz in der 4. Master Klasse belohnt.

Geradezu perfekt ergänzt und dadurch auch für Besucher äußerst attraktiv wurde das NON-STOP MTB Event abseits der Rennstrecke, in der einzigartige Atmosphäre des zum Industriedenkmal umgebauten Hüttenwerks, durch Live Musik und Produktpräsentationen rund um das Thema Mountainbike-Sport.
Erst zwei Wochen vor dem Rennen bekam die RSG Gelderland von seinem Sponsor David / Fahrradzentrum Grauthoff den Startplatz für ein 4er Team angeboten. Eine Gelegenheit, die man sich nicht entgehen lässt, doch nun musste alles ganz schnell gehen. Roland, Micha und Norbert waren direkt Feuer und Flamme, Toni brauchte noch ein paar Tage Bedenkzeit bevor der sich ebenfalls in das Abenteuer stürzte. Mittwochs wurde noch schnell die Packliste besprochen und zwei Tage später ging schon Richtung Landschaftspark zum Aufbauen, immer noch in der Ungewissheit, ob wir noch einen Stellplatz im Fahrerlager mit Stromanschluss bekommen würden. Nach zähen Verhandlungen um eine 4x8m Fläche, stellte sich raus, dass das geliehene Zelt doch nur 4×6 m groß war und konnte am Ende des Tages in einen Stellplatz für einen 12t umgewandelt werden, den Roland noch kurzfristig von Ahland besorgen konnte.
Nach einem holprigen Start lief dann am Samstag alles am Schnürchen. Nach einem schnellen Aufbau und Bezug des LKW-Laderaums mit Feldbetten, Kaffeemaschine und Wasserkocher stand unsere „Schaltzentrale“ für die nächsten 24 Stunden schnell und es ging zur Rennleitungsbesprechung. Nun war noch Zeit für eine Testrunde auf der Strecke bevor es für Micha, unserem ersten Fahrer, in den Startblock ging.
Bereits die Einführungsrunde wurde mit Vollgas gefahren. Unsere Renntaktik hatten wir wie folgt definiert: jeder Fahrer fährt eine Runde und übergibt dann den Staffelstab in der Wechselzone an einen Teamkollegen. Im Fahrerlager hieß es dann – abkühlen, ausschwitzen, das Rad warten, etwas essen & trinken um dann in einer Stunde wieder auf die Strecke zu gehen und das konstant über 24 Stunden. Eine Runde mit 7,8 Kilometer, ca. 18-21 Minuten Fahrtzeit, ein Sprint von Anfang bis Ende!
Ab 21.30 wurde es dunkel und es musste mit Licht gefahren werden. Nur die Wechselzone war ausgestrahlt, sonst nichts. Konzentration pur, um keine Fehler zu machen und die Rundenzeiten beizubehalten. Nachts wurde es kalt! Der Atem war sichtbar. Es wurde hart! Die Renntaktik wurde gewechselt, nun wurden 2er Runden gefahren um dann zwischendurch doch mal kurz in den Schlafsack schlüpfen zu können – immerhin eineinhalb Stunden Erholung. Das Schlimmste nach der kurzen Ruhezeit, bei der an Schlafen nicht wirklich zu denken war, war es wieder aus dem warmen Schlafsack in die Kälte zu müssen, sich zitternd die Rennsachen und Schuhe anzuziehen und zu starten und vom Kollegen den Staffelstarb zu übernehmen. Das zehrte extrem, nicht nur am Körper, auch an den Nerven! Hinzu kam der endlose Staub auf der Strecke, die Lunge brannte, Essen, Trinken und selbst das Sprechen wurde schwer. In der Nacht hieß es – mental stark und absolut fokussiert zu bleiben. Sonnenaufgang und der Zielsprint von 6 verbleibenden Stunden waren in Sicht. Mit einsetzender Helligkeit wurden die Rennrunden auch wieder schneller.
20 Stunden waren geschafft, doch nun kam es noch zu einem packenden Wettstreit mit dem Rose Werksteam in der 4. Master Klasse, das uns unseren hart erkämpften 5. Platz streitig machen wollten. Zwischenzeitlich verringerte sich der Abstand auf 2 Minuten, so dass jeder noch mal alles geben musste und der eine oder andere nach 24 Stunden seine persönliche Bestzeit aufstellte. Wahnsinn was so ein Körper mit genügend Adrenalin im Blut noch leisten kann!
Am Ende konnten wir mit 4 Minuten Abstand den 5. Platz verteidigen – ein großartiger Erfolg für das RSG Gelderland 4. Master Team und dazu hat es riesigen Spaß gemacht – einfach ein tolles Erlebnis!
Danke an dieser Stelle an David / Fahrradzentrum Grauthoff für den Startplatz, an Ahland für den LKW und an die vielen RSGler und Freunde, die uns an der Stecke angefeuert und im Fahrerlager besucht haben.